Im VHF/UHF Contest im März haben wir ja als H24 sehr erfolgreich abgeschnitten: viele Teilnehmer, sehr gute Ergebnisse und damit einen 3. Platz in der CM* und einen 2. Platz im UKW Contestpokal derzeit.
Leider wurde ja der Mai-Contest abgesagt, zumindest als Wertungscontest für die CM* und im Juni-Mikrowellencontest gab es Einschränkungen und das ist dann doch eher den Spezialisten vorbehalten.
Zum Glück gab es am ersten Juli-Wochenende beim Contest keine Einschränkungen.
So konnten wir unter den normalen Auflagen auch wieder vom Wasserturm aus funken. DK1WB und DJ3AK haben wieder ihre PAs bereitgestellt, DM6EE seinen Laptop. Am 3. Juli Vormittags wurde die Technik dann angeschlossen und getestet. Es lief alles auf Anhieb. Am Turm haben am Samstag DK1WB und DK1MJ und am Sonntag DM6EE, DL4OCF und DK6AC erfolgreich gefunkt. Es gab viele schöne Verbindungen nach England, Frankreich, Slowakei, Polen, Schweden, …
Hier noch ein paar Stimmen von den Teilnehmern:
Als erstes Hans, DK1WB, der die Technik am Turm etwas erläutert:
Im Wasserturm wird für UKW ein Elecraft K3 als Steuersender eingesetzt, der für die UKW-Bänder mehrere Transverter ansteuert. Um die Reichweite zu verbessern, verwenden wir für den Contest Endstufen, die die Transverter-Signale um etwa 10 – 15 dB verstärken. Für das 70cm-Band stellte Detlef, DJ3AK, eine 100 Watt-Transistor-PA zur Verfügung, die in der Nähe der Antenne aufgebaut wurde, um die Kabel-Dämpfung gering zu halten. Für das 2m-Band war es zum wiederholten Mal meine 50 Jahre alte Röhren-PA HG51 von Firma Götting. OM Götting baute und verkaufte damals einen der ersten VFO-gesteuerten SSB-Transceiver für das 2m-Band. Zuvor waren quarzgesteuerte AM-Sender auf dem 2m-Band verbreitet.
Passend zu diesem SSB-Transceiver gab es die besagte HG51-PA, die bis zu 500 Watt Ausgangsleistung aus einer 8874-Triode von EIMAC erzeugen konnte. Diese PA diente mir in jungen Funker-Jahren bei ausgiebigen Meteor-Scatter- und EME-Versuchen auf dem 2m-Band.
Die Röhre hat zwar ihre besten Jahre hinter sich, kann aber bei 20 Watt Ansteuerung noch um etwa 13 dB verstärken. Bei einem der letzten Conteste hatten wir von benachbarten Stationen Beschwerden über die Signalqualität erhalten. Deshalb half mir Reinhard, DL3AAV, dabei, eine gute Einstellung für die Verstärkung und die Kompression des K3-Mikrofon-Verstärkers zu finden. Allerdings reichte die Zeit vor dem Contest nicht für eine Optimierung des Frequenzgangs (zu wenig Höhen) und sollte vor dem nächsten Contest noch verbessert werden. Der K3 bietet mit einem programmierbaren Equalizer alle Möglichkeiten dafür. Unter diesem Link (https://dl2ymr.de/amateurfunk/der-elecraft-k3-und-die-einstellungen-fur-ssb/) habe ich eine Anleitung gefunden.
Mein Einsatz beim Contest war auf 3 h beschränkt. Ich erfreute mich an den guten Bedingungen und konnte knapp 21.000 Punkte ins Log bekommen. Ich drücke die Daumen für eine gute H24-OV-Wertung.
Christian, DM7EE:
Nach ersten zaghaften Contest-Versuchen auf VHF mit 5 Watt und Vertikal hatte ich schnell gelernt, wie es nicht funktioniert. Eine vertikale Antenne hat gegenüber den horizontalen Contest-Antennen auf VHF/UHF rund 15 dB Entkopplung. Dazu QRP-Betrieb mit nur 5 bis 6 Watt ergab in vorangegangenen Contesten bei mir nur geringe QSO-Zahlen und die überbrückten Kilometer-Distanzen hielten sich in Grenzen.
Dies war nun mein erster VHF/UHF-Contest mit aufgerüsteter Station:
Der vorhandene FT-818-Transceiver wurde um eine 2 m 100 Watt PA ergänzt. Es kam bei mir nur eine PA mit mehr als 10 dB Verstärkung infrage, denn es standen ja nur 5 Watt Steuerleistung zur Verfügung. Da der Gerätemarkt derzeigt leergefegt ist, gab es keine große Auswahl. Ich habe mich für die einzige (und letzte) am Markt verfügbare Endstufe entschieden, eine Mirage B-310-G aus Fernost. Weitere Alternativen gab es in diesem Frühjahr nicht!
Kommerzielle 2 m-Yagi-Antennen gibt es zuhauf, empfehlen konnten mir meine Funkfreunde jedoch keine davon. Jürgen, DF3OL, hat mir dann – als versierter Feinmechaniker – eine 2 m/70 cm-Yagi nach DK7ZB Zusammengebaut, 5 Elemente für 2 m und gleich noch 7 Elemente für 70 cm dazu. Ein Sahnestück in feinster Handarbeit – und auch gleich noch mit 70 cm, dieses Band hatte ich bzgl. Contest überhaupt noch nicht im Fokus.
Der Contest lief für mich gut an, am Samstag Abend hatte ich bereits 78 QSOs im Log, einige davon sogar in CW. Die weitesten Verbindungen gingen nach OK, PA und SM. Am Ende des Tages waren mehr als 16.000 Punkte im Log.
Am Sonntag wollte ich eigentlich nicht mehr viel funken und habe mir den Wecker erst auf 7:30 Uhr gestellt. Um 7:40 Uhr MESZ hatte ich das erste QSO im Log. Kurz darauf bemerkte ich, das das CW-Band gut belebt war und konnte etliche QSOs in CW fahren. Detlef, DJ3AK, hatte – aus der Not geboren – schnell einen SDR-Stick-Empfänger aktiviert, ließ diesen zwischen seinen QSOs immer mal wieder an der Antenne horchen und speiste die Ergebnisse ins Reverse Beacon Network ein. Mithilfe von Detlefs Skimmer-Informationen habe ich allein rund 1 ½ Dutzend zusätzlicher QSOs fahren können, die meisten davon nach OK!
Als es am Sonntag Nachmittag etwas ruhiger auf dem Band wurde, habe ich dann mal auf 70 cm umgeschaltet. Hier hatte ich nur 6 Watt aber die 7-Elemement-Yagi hat auch hier einen feinen Job gemacht. Schnell waren 10 QSOs im Log, darunter 2x OK und somit weitere 1500 Kilometer-Punkte eingesammelt.
Zum Ende des Contests waren bei mir auf 2 m 135 QSOs um auf 70 cm 10 QSOs im Log. Zusammen mehr als 34.000 Punkte, von denen sicher noch ein paar abgezogen werden.
Meine ausgezeichnete UKW-Lage am fast höchsten Punkt Wolfsburgs hat mir bei diesem Ergebnis sehr geholfen. Allerdings hat diese Lage durchaus auch Schwächen:
Am Besten ging es in Richtung Norden, Osten und Südosten. In Richtung Süden scheint es eine merkliche Abschattung durch die Höhenzüge von Elm und Harz zu geben. In westlicher Richtung könnte der vor meinem Haus liegende Wasserhochbehälter von Nordsteimke ein Hindernis sein. Einige QSOs mit Stationen in Frankreich und Belgien waren schwierig und konnten erst nach mehrmaliger Wiederholung des Kontrollziffernaustausches geloggt werden.
Wie auch immer, mein Interesse für VHF-/UHF-Conteste ist geweckt und ein weiterer Ausbau für 70 cm bereits in Überlegung.
So, und nun noch Michael, DK6AC:
Für das VHF/UHF Contestwochenende im Juli war eine Woche vorher noch ziemlich viel Regen angesagt. Dann ist der eigentlich bewährte Minimalisten-Ansatz „HB9CV auf Angelrute an offenem Dachfenster mit 5 Watt“ doch nicht mehr so schmackhaft.
Der Andrang an OPs für den Wasserturm lies es auch noch zu, dass ich einen schönen Zeitschlitz zum Contestende erhalten konnte. Das letzte mal war ich neulich, so etwa 1975, vom Turm aus QRV. Ich war dann auch etwas zu früh dort, um Frank, der den Mittags-Slot hatte, noch etwas über die Schulter zu schauen und wenigstens einen Grundüberblick über die Technik zu bekommen. Die Angst war aber unbegründet, der VHF-UHF Platz mit den hochwertigen Geräten ist trotz aller Komplexität so konfiguriert, dass er total bedienungsfreundlich ist.
Frank hatte in seiner Schicht eine beachtliche Summe an QSOs und Punkten erreicht, mit deutlich geringerem Ziel habe ich etwas holperig begonnen. Die QSO-Rate war eher niedrig, große Freude haben mir die erreichten Reichweiten gebracht. Stationen aus OK am laufenden Band, OZ, SM, PA0, ON, aber auch F und G waren dabei. England auf 2m und 70 cm, das kannte ich nur vom Hörensagen, hier ging es wie selbstverständlich. Am Ende ergab sich auch so eine ganz nette Anzahl von Punkten, mehr jedenfalls als mit viel mehr Einsatz am Dachfenster.
Ja, das war eine neue Erfahrung, von einem exponierten Standort mit guten Antennen, sehr guter Ausrüstung und auch etwas Leistung am VHF/UHF Contest mitzumachen. Auch wenn es nur 3 1/2 Stunden
waren, für mich waren es besondere 3 1/2 Stunden.
Danke an alle, die das möglich gemacht haben.
Und Enrico, DL5DF, hat auch erfolgreich teilgenommen. Er hat mit einem FT-897 mit 50 Watt und einer 9 Element Tonna Yagi in 7m Höhe genutzt.
Erreicht hat er 35 Locator-Felder und 11 DXCC Länder, ein klasse Ergebnis. Es stehen bei 109 QSOs 28904 Punkte auf seinem Konto. Sein ODX war mit M0BAA/P bei einer Entfernung von 684km.
Es gab viele weitere Teilnehmer aus H24. Ich möchte jetzt keinen vergessen. Michael, DL6MHW, hat sich bei mir bedankt für die vielen QSOs aus der Wolfsburger Region.
Ich bin auf unsere Ergebnisse gespannt. Am Dienstag Abend (13.7.), also kurz vor dem OV Abend, wissen wir mehr.
Die nächsten Conteste für die CM* sind am 4./5. September. Dort findet der SSB Fieldday und der DARC VHF/UHF Contest statt.
OK, vorher ist noch der WAE CW Contest – eine echte Herausforderung. Dazu später mehr.
vy 73 de Lutz, DM6EE
Ich habe gerade mal nachgsehen, wie viele Logs H24 eingereicht hat: Insgesamt 24 Logs! Davon 13 auf 2 m, 9 auf 70 cm und 2 auf 23 cm. Darüber hinaus gab es noch weitere H24-Stationen, die ich im Log habe aber die keine Ergebnisse eingereicht haben. Eine Super Beteiligung aus H24, soviel hatten wir noch nie!
Herzlichen Dank an Lutz, DM6EE, für das erfolgreiche Motivieren der Wolfsburger Funkamateure!
73 es 55,
Christian, DM7EE