FT8-Experimentalvortrag im Wasserturm

Am 14.04.18 stand im Schulungsraum des Wasserturms ein Experimentalvortrag auf dem Programm. Hans, DK1WB, berichtete einer Gruppe interessierter OMs über die neue digitale Betriebsart FT8. Diese wurde von Professor Joe Taylor, Nobel-Preisträger der Physik und Funkamateur, aufgrund seiner Erfahrungen bei der Radio-astronomischen Beobachtung von Quasaren entwickelt. Mit dieser Betriebsart gelingt der Empfang extrem schwacher Signale im Kurzwellenbereich unter Anwendung neuer nachrichtentechnischer Verfahren.

Die für eine erfolgreiche Funkverbindung notwendigen Informationen wie die Rufzeichen der beiden Stationen, die Feldstärke der empfangenen Signale sowie die Geo-Koordinaten werden durch das von Joe Taylor und einer weltweit verteilten Gruppe von Funkamateuren entwickelte Computerprogramm WSJT-X in einem aufwändigen Verfahren codiert und gegen Verfälschungen bei der Übertragung abgesichert. Der Computer ist dabei direkt mit einem geeigneten Kurzwellenfunkgerät gekoppelt und kommuniziert mit der Gegenstelle weitgehend autonom. In einem „Ping-Pong“ Verfahren sendet jeweils eine Station ihr digitales Telegramm für eine Zeitdauer von knapp 15 Sekunden aus, während die Gegenstation versucht, dieses zu empfangen und zu decodieren. Nach jeweils 15 Sekunden vertauschen Sender und Empfänger ihre Rollen, bis alle Informationen fehlerfrei ausgetauscht worden sind. Der erfolgreiche Abschluss jeder Verbindung wird durch den Austausch der aus der Morsetelegraphie bekannten Abkürzung „73“ dokumentiert.

Die anwesenden OMs zeigten ein großes Interesse an dieser neuen Betriebsart.

Nachdem DK1WB einige theoretische Grundlagen des FT8-Verfahrens erklärt hatte, demonstrierte er die Bedienung des erst seit wenigen Monaten im Internet kostenlos verfügbaren PC-Programms WSJT-X. Die Leistungsfähigkeit des FT8-Verfahrens konnte anschließend an der Antenne von DL0VW durch mehrer DX-Verbindungen  auf dem 15m Band demonstriert werden. Dabei kam ein kleines QRP-Gerät FT817 mit externer USB-Soundkarte mit einer Sendeleistung von nur 3 Watt zum Einsatz. Die anwesenden Funkamateure zeigten ein großes Interesse an dem neuen Verfahren und werden es bei nächster Gelegenheit sicher an der eigenen Station selbst ausprobieren.

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