Ein Duoband-Feed für QO-100 aus dem (unserem) 3-D Drucker

Von Peter, DJ7GP (Update vom 24.03.2023)

Angeregt durch das „Icecone-Feed“ von DC8PAT habe ich ein Duoband-Feed aus einer Helix-Antenne für 2,4 GHz und einem (modifizierten) TV-LNB für 10 GHz konstruiert (Bild 1) und die erforderlichen Druckdateien erstellt.

Bild 1: Duoband-Feed aus einer Helix-Antenne für 2,4 GHz und einem (modifizierten) TV-LNB für 10 GHz

Dieses Duoband-Feed kann zu 99% auf einem (unserem) 3-D Drucker hergestellt werden. Lediglich die Helixwendel (5) aus 4 Quadratmillimeter Kupferdraht (2,26 mm Durchmesser) muss über einen Kern mit 38 mm Durchmesser gewickelt werden. Die Anpassleitung wird aus 0,5 mm Kupferblech ausgeschnitten (Bild 3).

Bild 3: Die Maße für die Anpassleitung aus 0,5 mm Kupferblech

Der Reflektor für die Helix besteht aus (Haushalts-)Alu-Folie, die auf die Rückseite des Helixträgers (3) geklebt wird. Bild 2 zeigt die Teile des Feeds, Details dazu in der Stückliste am Ende des Beitrages.

Bild 2: Die Einzelteile des Duoband-Feeds

Für das Drucken der Teile sollte wegen der guten UV-Festigkeit ein PETG-Filament verwendet werden. Die Farbe dieses Filaments scheint nach vergleichenden Messungen keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf die HF-Tauglichkeit zu haben. Wer allen Eventualitäten aus dem Weg gehen will, fertigt den Helixträger (3), die Kappe (4) und die vordere Haube (10) aus ungefärbtem Filament.

Die Bohrungen für die Helixwendel im Helixträger müssen mit einem scharfen 3 mm-Bohrer vorsichtig aufgebohrt werden. Den Bohrer dabei so halten, dass er mit der Steigung der Wendel fluchtet.

Wenn alle Teile gedruckt und vorbereitet sind, kann schrittweise der Zusammenbau erfolgen.

  1. Alufolie auf die Rückseite des Helixträgers (3) kleben. Dazu auf die Fläche des Helix-trägers Kleber mit einem Pritt-Stift auftragen. Die Alu-Folie auflegen und mit dem Handrücken oder einem weichen Tuch glattstreichen. Überstehende Folie mit einer Schere abschneiden und die große Öffnung für das LNB mit einem scharfen Messer ausschneiden. Die kleinen Löcher für die Schrauben und den Innenleiter der Koax-buchse mit einem spitzen Gegenstand (Bleistift oder Kugelschreiber) durchstoßen.
  2. Den Deckel (4) mit Sekundenkleber oben auf den Helixträger kleben.
  3. Die Koaxbuchse montieren. Verwendet wird eine N-Buchse (7) mit kleinem Flansch. Die Buchse wird mit dem Flansch auf die mit Alufolie beklebte Seite des Helixträgers gesetzt und mit Senkschrauben M3x8 mm und M3 Muttern befestigt.
  4. M3-Muttern in den Fuß (1) einlegen bzw eindrücken (6 Stück M3-Vierkantmuttern auf der Ober- und Unterseite und 3 Stück M3-Sechskantmuttern auf der Unterseite.
  5. Den vorbereiteten Helixträger auf die Oberseite des Fußes setzen und mit Senk-schrauben M3x35 mm befestigen.
  6. Den 4 Quadratmillimeter Kupferdraht fest über einen (Holz-)Kern mit 38 mm Durchmesser wickeln, so dass eine Schraube mit Linksgewinde entsteht. Die Wendel vom Wickelkern abnehmen und leicht auseinnder ziehen.
  7. Die Helixwendel an einem Ende sauber abschneiden und entgraten. Dann die Helix-wendel in den Helixträger einfädeln und das Anpassblech (6) an die Helix und die Koaxuchse anlöten (Bild 4). (Ich habe in das Ende der Helixwendel mit der Laubsäge einen ca. 2 mm tiefen Schlitz gesägt, der das Ende der Anpassleitung aufnimmt.) Das obere Ende der Helixwendel wird unmittelbar unter der Kappe (4) abgeschnitten.
  8. Der LNB wird so in die große Öffnung im Fuß gesteckt, dass die F-Buchsen der N-Buchse gegenüber liegen und dann mit der Klemmplatte (2) drei M3-Sechs-kantmuttern festgeklemmt.
  9. Das Duoband-Feed ist nun fertig aufgebaut und die Anpassung der Helix kann optimiert werden. Dazu wird die Helix an einen Netzwerkanalyser angeschlossen. Unter Beobachtung des Analysers wird ein Kupferfähnchen (ca. 8 x 10 mm) auf der Anpassleitung hin- und hergeschoben bis die höchste Rücklaufdämpfung (bestes SWR) erreicht ist. Hier wir das Fähnchen festgelötet.
Bild 4: Anpassblech(6) an die Helix und die Koaxbuchse anlöten

Damit ist das Duoband-Feed einsatzbereit und kann am Tragarm des Offsetspiegels montiert werden. Zum Schluß werden noch die vordere und hintere Schutzhaube aufgesetzt (Bild 1).

Ich wünsche viel Erfolg auf QO-100!

Peter, DJ7GP

PS.: Die Druckdateien im .STL Format und im gcode für den Prusa-Drucker können bei mir abgerufen werden.

Stückliste (.pdf) zum Download

 

Autor: Jürgen Koch

Stellvertretender OVV Pressereferent

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