IARU HF Contest – QRV mit neuem Rufzeichen – DM6EE

Wie ja den meisten sicher schon aufgefallen ist, bin ich mit einem neuen Rufzeichen QRV. Das klingt für mich in CW richtig gut. Eine gute Gelegenheit es in die Luft zu bringen, ist natürlich ein großer Contest – da bietet sich die IARU HF WM an.

Christian hat ja letztes Jahr unser Contestcall DF4U erstmals aktiviert und ist in DL 1. in der Klasse Single OP, Mixed, unlimited, Low Power geworden, ein tolles Ergebnis:

Contesturkunde DF4U (OP DL1OD) von 2019 (von qrz.com eingefügt)

Ich habe an diesem Contest noch nie ernsthaft teilgenommen. Entweder war ich im Urlaub, Feiern, … oder immer nur ein paar Punkte an DA0HQ verteilen.

Diesmal sollte es dann eine längere Teilnahme werden. Als Ziel habe ich mir vor dem Contest 1000 QSOs und ca. 500.000 Punkte gesetzt. Da ich doch ein klein wenig Schlaf bekommen wollte und auch noch in Ruhe bei den Familienmahlzeiten teilhaben wollte, habe ich so mit ca. 18 Stunden Teilnahme gerechnet. Es müssten also ca. 55 QSOs in jeder Stunde werden, ich habe im Durchschnitt mit 2,5 Punkten pro QSO gerechnet. Ich musste also ca. 200 Multiplikatoren schaffen.

Wie sieht nun die Station aus: Elecraft KX3 mit PA, ein Dipol, eine 20m Vertikal und ein temporär aufgebauter Hexbeam, allerdings nur in 6m Höhe und nur per Hand drehbar. Ich habe diesen in Richtung Westen gestellt. Also alles andere als eine große Conteststation und beim CW Fieldday haben wir bessere und wesentlich mehr Antennen – aber da machen wir ja auch immer QRP.

Ich habe pünktlich angefangen und nach einer Stunde waren schon 75 QSOs im Kasten. Also ein super Start. Da 10m und 15m offen waren, habe ich mich erst mal auf diese Bänder konzentriert, weil ich dort weniger Andrang erwartete und mit meiner Anlage erhofft habe, beim ersten Anruf die Stationen zu erreichen.

Multiplikatoren sind in diesem Contest die ITU Zonen und die gearbeiteten HQ-Stationen pro Band (unabhängig von der Sendeart). Es gibt für QSOs mit der eigenen Zone 1 Punkt, für eine andere Zone auf dem gleichen Kontinet 3 Punkte und für DX 5 Punkte, für HQ Stationen gibt es grundsätzlich 1 Punkt. Also musste ich auch versuchen einiges an DX zu arbeiten.

Irgendwann bin ich dann auch auf 20m gegangen und da lief es dann ausgezeichnet in Richtung Westen. Es kamen viele W/VE und auch andere Stationen aus Mittel- und Südamerika ins Log, so dass ich teilweise einen Punkteschnitt von über 3 hatte.

QSO pro Stunde
Anzahl der QSOs pro Stunde

Um 3 Uhr MESZ wollte ich dann doch etwas Schlaf bekommen, obwohl es noch ganz gut lief. Mein Ziel bzgl. Punkten war schon fast geschafft, und QSOs waren auch schon 80% im Kasten. Also konnte ich in Ruhe schlafen gehen.

Punktestand um 03:00 MESZ
Punktestand um 03:00 MESZ

Auf 160m ist meine Antenne echt schlecht und wirklich fast nur die HQ Stationen mit ihren sicherlich super Antennen haben mich gehört, so kamen dort wenigstens ein paar Multis ins Log. Da auf den anderen Bändern viel los war, macht es aber auch nichts, wenn es nicht so gut auf 160m läuft.

Auf 80m ging es etwas besser. Hier habe ich dann auch etwas SSB gemacht. Ich wollte auch in der Mixed-Klasse mitmachen. Aber ich habe dort auch nur die HQ Stationen gearbeitet.

So gegen 07:30 bin ich dann aufgestanden und habe weitergemacht. Das Ziel von 500.000 Punkten war schnell geschafft, also musste ein neues gesetzt werden – 1200 QSOs und 700.000 Punkte.

Ich habe mich nach dem Aufstehen auf 40m konzentriert um dort erst mal die ganzen Multis zu arbeiten und dann immer zwischen den Bändern gewechselt, um die QSO Rate hoch zu halten.

Ab und zu habe ich gerufen, aber richtige „runs“ kamen leider nicht zu Stande. So habe ich sicher mehr als 95% des Contests Stationen angerufen, aber mit Cluster ist das einfach. Leider hat in der Nacht der Umschalter für meinen eigenen CW Skimmer wieder „gesponnen“ so dass ich auf ein normales Cluster umstellen musste. Hat aber gut funktioniert.

Verteilung der QSOs über die Bänder
Verteilung der QSOs über die Bänder

Die meisten QSOs habe ich auf 20m gefahren, dann kam 15m und auf 80/40 etwas weniger. Auf 40m habe ich viele DX Stationen gehört, meine Anrufe waren leider nicht erfolgreich, mein Dipol ist hier Sub-Optimal.

Um 14 Uhr habe ich dann wie alle den Contest beendet. Es sind dann 20 Stunden Betriebszeit zusammen gekommen, so viel hatte ich noch nie in einem 24 Stunden Contest.

Betriebszeiten
Betriebszeiten DM6EE

Was waren so die Herausforderungen? Wie hat sich das neue Rufzeichen bewährt? Also, ich muss sagen, das Rufzeichen macht in CW und auch SSB richtig Spaß! Der Klang ist Spitze, es ist schön kurz, das „dit dit“ ist prägnant und wird oft im Gewusel schnell rausgehört.

Die Contestprogramme haben im Hintergrund Datenbanken, wo Rufzeichen, die schon in anderen Contesten gearbeitet worden sind, enthalten sind. Unbekannte Rufzeichen werden gekennzeichnet. Da ist natürlich DM6EE noch nicht enthalten, daher gab es öfter Nachfragen, manche wollten aus mir unbedingt DM9EE, DL9EE oder auch DM5EE machen. Aber fast alle haben es irgendwann „geschnallt“. Machmal wurde auch SM6EE oder IM6EE im ersten Anruf geloggt – das hatte ich mit dem alten Rufzeichen aber auch (natürlich dann als SM1RNN oder ähnlich).

Interessant wird es sicher, wenn sowohl Uli, DM5EE, Christian, DM7EE und ich in einem Contest QRV sind. Aber die OPs werden sich daran gewöhnen.

Es sind teilweise ganz gute QSO Raten zustande gekommen, und das alles mit Suchen! Auch hier habe ich glaube ich noch in keinem meiner Conteste über eine ganze Stunde mehr als 90 QSOs geschafft, na ja, die Profis lächeln darüber nur müde.

maximale QSO Raten
maximale QSO Raten

Bernd, DL5BL, war auch QRV, ich meine auch Detlef, DJ3AK, hat ein paar QSOs gefahren und auch Uli war wieder als ZR2A/4 QRV – ihn habe ich diesmal allerdings nur auf 20m.

So, ich habbe meine Ziele geschafft und hier nun das Endergebnis.

Endergebnis DM6EE
Endergebnis DM6EE

Es hat sich gelohnt, Spaß gemacht und für nächstes Jahr ist sogar noch Luft nach oben – 4 Stunden Betriebszeit und vernünftige Antennen für 160-40m!

Jetzt wird morgen das Log eingereicht und in ca. 14 Tagen werden sicher die eingereichten Ergebnisse veröffentlicht, mal sehen was rauskommt.

Es war ein gute Training für den SSB Fieldday – wer macht alles mit?

vy 73 de Lutz, DM6EE

 

 

4 Gedanken zu „IARU HF Contest – QRV mit neuem Rufzeichen – DM6EE“

  1. Hallo Lutz,

    danke für den Beitrag.
    Man mus also nicht nur Rufen, um die Rate hoch zu halten wie ich bisher dachte, auch waren die
    Aussagen zur zeitlichen Gestaltung und Bandnutzung hilfreich.
    Ich selbst werde meine Betriebstechnik nochmals anpassen und endlich meine Anlage auf einem
    vernünftigen Stand bringen. (vielleicht bekomme ich die 160m dazu)
    Die Teilnahme am IARU Contest hat mir soweit Spaß gemacht, ich bleibe aber im Hobby – Bereich.

    73,
    Bernd DL5BL

    1. Hallo Bernd,
      das Suchen ist natürlich nur so erfolgreich, weil der CW Skimmer bzw. das ReverseBeaconNetwork so gut funktioniert. Ich weiß nicht wie gut die Qualität der Cluster in SSB ist. Da wird es sicherlich schwierig mit nur suchen gute QSO Raten zu erreichen.
      Ich habe gerade auf dem BavarianContestClub Reflector die Zusammenfassung von E7DX gelesen. Er hat was von SO3R geschrieben, ich dachte erst, es ist ein Schreibfehler, nein er hat es ernst gemeint – unglaublich was Menschen so leisten können – also auch ich bin nur im Hobby-Bereich 🙂
      vy 73 de Lutz, DM6EE

  2. Herzlichen Glückwunsch zu diesem klasse Ergebnis, Lutz!
    Über Verbesserungen an Deiner Antenne auf 160 m müssen wir mal sprechen, da geht noch was. Und beim nächsten Contest kannst Du – sofern ich mich nicht beteilige – meinen Antennensplitter benutzen.

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