Holger, DK1FY und ich Jürgen, DF3OL hatten eigentlich vor, im September wieder den Brocken zu besuchen. Aber wie das oft so ist, keine Termine. So konnten wir den 26.Oktober 2019 gemeinsam finden.
Ziel war es, noch andere zu motivieren. Holger machte bei den morgendlichen Runden über das Relais DB0HSB sehr geschickt Reklame für unser Vorhaben. Letztendlich gab es 16 Zusagen.
Die Wettervorsage im Internet zeigte 13°C und wolkigen Himmel an, ohne Regen. Aber auf dem Gipfel sollten auch Windböen bis 95km/h sein!
Als wir uns um 09:00Uhr auf dem Parplatz Torfhaus trafen, waren wir eine Gruppe von 14 Personen im Alter von 6 bis 77 Jahren. Mit entsprechender Kleidung und dem nötigen Schuhwerk bewegten wir uns Richtung Gipfel.
Zu Beginn des Weges konnten wir über einen Fußweg gehen, der mit Holz verkleidet war. Die Bretter lagen quer über dem darunter liegenden Morast und erleichterte beträchtlich das Fortbewegen.
An der Schutzhütte Eckersprung legten wir eine Verschnaufpause ein. Manch einer führte sich Energie zu mit mitgebrachten Broten und Getränken.
Je weiter wir nach oben gelangten, um so mehr frischte der Wind auf. Aber die Aussicht in die schöne Herbstlandschaft überwog. Ungefähr 500m vor dem Brockengipfel wurde die Windvorhersage langsam war. Je höher wir kamen, umso stürmischer wurde es. Ab 200m vor dem Brockenturm zeigte der Wind seine Kraft. Es war so ein starker Sturm, dass wir nur sehr mühsam noch voran kamen. Die Idee, dort oben etwas zu besichtigen oder Funkbetrieb in freier Natur zu unternehmen, mussten wir vertagen. Ziemlich entkräftet erreichten wir die Brockengaststätte. Mit anderen zahlreichen Wanderern erholten und stärkten wir uns. Bei deftigem Mittagessen wurden dabei viele interessante Gespräche geführt.
Nach Verlassen der Gaststätte erwartete uns wieder der Sturm, dem wir einige 100 m wiederstehen mussten, um gesund und munter auf dem Startplatz zu gelangen.
Beim Rechtsabbiegen auf den Kolonnenweg wurden Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wach. Dieser Weg wurde von der DDR angelegt, um bis 1989 Kontrollfahrzeuge darauf fahren zu lassen. Die Insassen – also die Grenztruppen – hatten die Aufgabe, die Grenze vor Grenzverletzern „zu schützen“.
Am Torfhaus angekommen, konnte man sich noch mit einem Kaffee oder etwas Süßem in einer Baude auf die Fahrt nach Hause einstimmen.
Bei der Verabschiedung meinten viele, so eine Tour doch zu wiederholen – vielleicht im nächsten Jahr. Aber es gibt ja noch andere interessante Touren auf dem höchsten Berg Norddeutschlands.
20.12.2019 DF3OL