Beim letzten SSB Fieldday in 2022 haben wir die Stromversorgung erstmals mit einem Aggregat sichergestellt. Es war viel bequemer: normales Netzteil, kein Monitoring des Akkustands, …
Und was sollte schon schiefgehen? Es wurde ein Honda EU22I genutzt – der Vorgänger war 65 mal bei der WRTC 2018 im Einsatz. Es gab keine Beschwerden.
Da ich beim Fieldday auf ein em Geburtstag war, bin ich erst Sonntag Vormittag wieder am Platz gewesen. Erste Nachricht: wir hatten massive Störungen auf 160m.
Ich selbst hatte am Freitag Abend ein paar QSOs gefahren aber nicht wirklich auf Störungen geachtet. Also einfach mal auf 160m geschaltet und ja, es waren wirklich massive Störungen. Auf 80m waren sie kaum noch wahrnehmbar und die anderen Bänder waren sauber. Kurz nachgedacht: bei der WRTC wurde nicht auf 160m gefunkt!
So, der CW Fieldday stand vor der Tür. OK, da nehmen wir mit QRP teil und die Stromversorgung ist kein Problem. Akkus sind inzwischen genug vorhanden. Aber der SSB Fieldday ist ja auch nicht mehr lange hin und irgendwie muss es doch funktionieren.
Also haben wir bei Christian, DM7EE, einen ersten kurzen Test durchgeführt. Er hat ein ähnliches Aggregat mit Inverter. Vielleicht liegt es ja nur am Aggregat. Christians Aggregat hat ähnliche Störungen erzeugt, allerdings auch auf den anderen höheren Frequenzen.
Auf der Maillingliste des Bavarian Contest Club (BCC) hat mal ein OM von Abstürzen der Fritzbox beim Senden berichtet. Ich habe gefragt, wie er sie beseitigt hat und er sagte, er hat Netzfilter der Firma Auth Nachrichtentechnik eingesetzt (https://auth-nt.de/produkte/netzfilter/).
Also mal auf die WEB Seite geschaut und die Filterkurven sahen vielversprechend aus. Dämpfungswerte für verschiedene Arten von Störungen über den Frequenzbereich. Also habe ich 3 Filter (1 für Christian) bestellt.
Dann habe ich im Garten folgenden Testaufbau durchgeführt:
Ist nicht ganz wie beim Fieldday und den Ratschlag, das Aggregat so zu plazieren, dass das Stromversorgungskabel natürlich nicht parallel zur Antenne ist, habe ich mit Absicht ignoriert. Ich wollte ja maximale Störungen haben.
Dann habe ich verschiedene Szenarien gestestet. Mit laufendem Aggregat und angeschlossenen Kabel gab es immer mehr oder weniger starke Störungen, auch wenn der IC-705 aus dem Akku gespeist wurde.
Aber wenn der IC-705 aus dem am Aggregat angeschlossenen Netzteil versorgt wurde, waren die Störungen laut S-Meter bei S9+5db. Also nicht akzeptabel.
Hier könnte ihr Euch die Störungen anhören: Test10-IC-705-aus-NT-keine-Netzfilter
Als erstes habe ich das Netzfilter am Aggregat angeschlossen. War für mich am logischsten. Die Störungen werden durch das Aggregat erzeugt und über das Stromversorgungskabel „abgestrahlt“. Es setzte Ernüchterung ein. Immer noch starke Störungen aber jetzt nur noch laut S-Meter mit S8:
Und hier wieder zum anhören: Test8-IC-705-aus-NT-NF-nur-an-Aggregat
Beim nächsten Test habe ich dann das Filter am Ende der Kabeltrommel auf der Netzteilseite installiert. Ich habe eigentlich keine Verbesserung/Änderung erwartet.
Aber was soll ich sagen? Es waren noch Störungen vorhanden, aber nur noch mit weniger als S1 laut IC-705. Das ist doch schonmal was und sollte eventuell im Realbetrieb ausreichen.
Und hier wieder zum Anhören: Test9-IC-705-aus-NT-NF-nur-an-Kabeltrommel
OK, ich habe ja 2 Netzfilter also installiere ich doch mal auf beiden Seiten eins. Ob sich weitere Verbesserungen ergeben?
Am S-Meter kann man ja nichts mehr sehen, gehörmäßig waren es nochmal weniger Störungen. Hier wieder etwas zum anhören: Test7-IC-705-aus-NT-2-NF-angeschlossen
Eigentlich sollte das für den Realbetrieb reichen. Aber noch wurde das Aggregat ja nicht geerdet. Bei den Tests bei Christian haben wir die Aggregate geerdet. Beim Honda hat sich kaum eine Verbesserung ergeben. Aber vielleicht hilft es ja doch?
OK, am S-Meter und auf dem Spectrumdisplay sieht man ja nichts mehr.
Vorweg: es sind keine Störungen zu hören. Man sieht links oben, wie der IC-705 versorgt wird. Bis ca. Sekunde 12 aus dem Aggregat. Dann hat meine Tochter das Aggregat ausgeschaltet – es ist am Batteriesymbol zu erkennen.
Überzeugt Euch selbst: Test11-2NF-Erdung
OK, die Filter sind nicht Preiswert aber wirksam. Der Praxisbeweis unter Fielddaybedingungen kann ja dann zeitnah folgen.
Beim unserem Conteststammtisch vor dem Fieldday gab es dann die Anmerkung, dass ja keine Last auf dem Aggregat war. Die Stromversorgung des IC-705 kann man ja vernachlässigen. Eventuell verhält sich der Inverter anders und auch die Störungen sind anders. Also habe ich nochmal mit angeschlossenem Laptop (mit leerem Akku) getestet. Er ist älterer Bauart und braucht dann mindestens 100 Watt.
Das Ergebnis war das gleiche.
Was gibt es noch zu sagen: die Netzfilter sind für Indoor, das Aggregat natürlich für Outdoor und es sind IP44 Steckdosen. Leider passen die Netzfilter nicht in die Steckdosen des Aggregats bzw. der Kabeltrommel. Ich habe als Provisorium mechanische Zeitschaltuhren dazwischengesteckt. OK, jetzt ist natürlich nichts mehr mit IP44 – aber beim Fieldday scheint ja immer die Sonne 😉 Es muss noch eine bessere Lösung dafür her.
Auch hat Christian, DM7EE, ja nach der Umstellung von DSL auf Glasfaser mit Abstürzen des Internets zu kämpfen: auf 80m und 160m ist der Modenwandler abgestürzt. Er hat jetzt die Fritzbox und den Modenwandler (und TRX und PA) mit einem Auth-Filter versehen. Bis 200 Watt läuft jetzt alles stabil.