Amateurfunk mal anders…

Unser Hobby hat viele Facetten. Es ist nicht nur das Funken an sich, sondern auch das Basteln, Löten und Entwickeln von Hardware. Aber wie steht es mit den Bits und den Bytes?

Nein, ich möchte hier nicht (wieder) etwas über Software-Defined-Radios schreiben, sondern wie man Bits und Bytes so aneinander reiht, damit diese als ein lauffähiges Programm funktionieren. Zum Beispiel um Eure selbstgebaute Hardware zu steuern oder eine andere Anwendung, die uns bei unserem Hobby behilflich ist.

Heutzutage werden Programme neudeutsch auch „APPs“ genannt.

Gemeint sind damit Programme, die sich auf Smartphones oder Tablets befinden, oder einfach nur die uns bekannten Programme auf dem heimischen Computer.

So, genug der der Einleitung. Ich möchte Euch einen Basic-Compiler vorstellen, der leistungsfähig, frei und kostenlos ist.

FreeBASIC (kurz FB) ist ein Open-Source-Compiler und eine Programmiersprache, deren Syntax auf QuickBASIC aufgebaut ist. Vielleicht kennt von euch jemand QuickBASIC aus der guten, alten Windows 95/98 Zeit?

FreeBasic ist eine Weiterentwicklung auf und für moderne Betriebssysteme, ermöglicht das Erzeugen von 32-Bit und 64-Bit Code, auch für APP’s.

Unterstützt werden zurzeit Microsoft Windows XP/7/10, Linux, FreeBSD, DOS und ARM sowie teilweise auch Microsofts Spielekonsole XBox.

Der FreeBASIC-Compiler („FBC“ [der Compiler]) ist in der Lage, 32-Bit x86 und 64-Bit Programme zu erstellen.
Der so erzeugte Maschinencode wird mit den Hilfsprogrammen der GCC-Suite kompiliert und ermöglicht mit dem C-Backend auch eine Betriebssystem-übergreifende Kompilierung. So kann ein Programm, welches für einen Windows PC entwickelt worden ist, auch auf andere Plattformen wie z.B. für Linux portiert werden und ist dort nativ lauffähig.

Die GCC-Suite ist eigentlich der freie GNU C/C++ Compiler. Wer diesen kennt, weiß, was dieser kann. Auch, dass dieser auf vielen verschiedenen Betriebssysteme der Standard C/C++ Compiler, besonders unter Linux, ist. Doch was hat nun ein C – Compiler mit FreeBasic zu tun?

Das C-Backend des FB-Compilers emittiert C-Code zu einer .c-Datei, die dann in einer .asm-Datei unter Verwendung von ‚GCC‘ als hochrangiger Assembler kompiliert wird. Dies soll FB portabel und auf mehr Plattformen lauffähig machen. Natürlich können Optimierungen des Codes bessere Ergebnisse erzielen, die es so meines Wissens nach in keiner andere Basic-Sprache gibt.

Hört sich schlimm an – aber keine Angst, es ist alles ganz easy 😉
Wer nun Lust bekommen hat sich im Programmieren zu versuchen, oder vielleicht vor Jahren selbst mal mit Q-Basic programmiert hat, dem habe ich, um den Einstieg zu erleichtern, zwei Pakete zusammengestellt.

Ein freies FreeBasic Buch (in Deutsch), sowie das aktuelle CHM-Helpfile (in Englisch) und zwei Editoren, um den Programm-Code eingeben zu können. Welcher Editor Euch dann besser gefällt, müsst Ihr selbst entscheiden.

Installation

Zuerst laden wir uns das File FreeBasic herunter, solltet Ihr die 64-Bit Version auch noch einrichten wollen, dann bitte auch noch das File Erweiterung. Nach dem Entpacken von FreeBasic seht Ihr den Ordner „FreeBasic“. Hier sind noch weitere Ordner, die das gesamte Entwicklungspaket enthalten. Geht nun in den Ordner „Compiler“ und startet die Datei FreeBASIC-1.05.0-win32.exe. Nach kurzer Zeit ist der Compiler installiert.

Wenn Ihr eine 64-Bit Windows Version habt und eure Programme auch oder nur 64-Bit ausgeführt werden sollen, kopiert den Ordner FreeBASIC-1.05.0-win64 nach „Programme“.

Nur eine 64-Bit Windows Version hat zwei Programmordner:

1.) „Programme (x86)“ für 32 Bit Windows und

2.)  „Programme“ für 64 Bit Windows).

Der Editor

Ich selber nutze den CSED_FB Editor, den ich teilweise eingedeutscht habe. Wer Lust hat mit der Eindeutschung weiter zu machen, lade sich die Deutsch.lng aus dem Ordner CsEd in einen Editor und los geht’s.

Die Installation ist nicht schwer, einfach aus dem Ordner „FreeBasic/Editor/CSED“ markieren und kopieren und in den Ordner „Programme (x86) / FreeBasic“ verschieben. Verknüpfung von CSED_FB.EXE nicht vergessen und auf dem Desktop oder in die Taskleiste ablegen.

So nun ist es fast geschafft. Wenn Ihr noch das C-Backend einbinden möchtet, kopiert einfach aus dem Ordner „FreeBasic/C-Backend/Bin“ den Ordner „Bin“ nach „Programme (x86)/FreeBasic“. Das war es dann auch schon mit dem C-Backend. Nun noch die Help-Files in den Ordner „Programme (x86)/FreeBasic“ kopieren.

Der „FBC“ Pfad:

Damit Windows auch den Compiler „FBC“ in der Console (CMD) findet, muss Windows das natürlich auch noch mitgeteilt werden. Dies geht so:

 

Geht auf Systemeigenschaften / Umgebungsvariablen, dort auf Path und tragt den Pfad „Programme (x86)/FreeBasic“ ein (aufpassen das Ihr dort nichts löscht). Das sollte dann so aussehen:

Der erste Start

Nachdem wir nun soweit alles vorbereitet haben, können wir zum ersten Mal den CSED Editor starten, der ja auf dem Desktop oder in der Taskleiste verknüpft ist. Wir stellen noch die Pfade für FreeBasic und das Handbuch unter „Options/Compiler and Paths“ ein.

Wir bestätigen mit OK. Schließt den CSED und startet diesen wieder neu. Um zu testen, ob wir alles richtig gemacht haben, geben wir folgenden Programm Code ein (CSDE: Datei/Neu):
—-Schnipp—
#include „windows.bi“
Dim As Integer iResult
cls
Print“MessageBox YES/NO Hallo Welt Demo“:Print
iResult = MessageBox(0, „Soll das Programm wirklich beendet werden?“, _
„MessageBox Hallo Welt !“, MB_YESNO Or MB_ICONQUESTION Or MB_DEFBUTTON2 or MB_SYSTEMMODAL)
If iResult = IDYES Then
print „Yes Button wurde gedrueckt “
sleep
End If
If iResult = IDNO Then
print „NO Button wurde gedrueckt “
sleep
End If
—Schnapp—-
Wenn Ihr alles fertig eingeben habt, dann auf Run/Compile and Execute. Nun solltet Ihr Euer erstes Programm sehen:

73 Thomas

DO6BJ

Autor: Jürgen Koch

Stellvertretender OVV Pressereferent

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