Bei schönstem Sommerwetter startete am Sonnabend, 26. Mai, um 14:00 unsere Mobilfuchsjagd am Wasserturm. 5 Füchse waren zu peilen und 3 von ihnen mussten anschließend aufgesucht werden. Doch das ist viel leichter gesagt als getan.
Mobilfuchsjagden werden in dieser Form nur im norddeutschen Raum veranstaltet. Gepeilt wird im 2 Meter Band horizontal polarisiert. Da stören Geländeunebenheiten sehr. Flaches Terrain von rund 150 Quadratkilometern – so groß ist ein Peilgebiet traditionell – gibt es außerhalb der Norddeutschen Tiefebene kaum in DL. Deshalb war der Ursprung der Mobilfuchsjagden im Elbe-Weser-Dreieck. In unserer Region sind aber auch etliche OM vom Mobilpeilen begeistert. Peileinrichtungen stellt die Industrie wegen der geringen Zahl der potentiellen Käufer nicht her. Man muss sie selbst planen und umsetzen. Möglich ist zwar das Peilen mit HB9CV-Antenne und Handfunke; weil aber zum Finden des Peilmaximums allein schon ein hoch auflösendes S-Meter erforderlich ist, kommt bei den meisten Jägern selbst entwickelte Hi-Tech zum Einsatz.
Wolfgang, DL2AAX, hatte zusammen mit Uwe, DO8UST, die Fuchsstandorte ausgesucht. Ein Fuchs darf nicht schon von weitem zu sehen sein, er muss auf festen Wegen zu erreichen sein und er sollte auch nicht zu schwer zu peilen sein. Wolfgang, der die meiste Erfahrung mit dem Ausrichten von Mobilfuchsjagden hat, übernahm den Fuchs 1, der zwei Minuten lang die erste Peilaussendung macht. Nach Ende der Peilsendungen zog sich Wolfgang mit den Peilkarten der Jäger zur Auswertung zurück. So hatte er die Urkunden bereits gedruckt, bevor die Jäger nach dem Suchen der drei Suchfüchse im Treffpunkt eintrafen.Ihre Ergebnisse gaben die Suchfüchse zwischenzeitlich telefonisch durch.
Wie schon gesagt, waren 5 Füchse zu peilen und drei von ihnen anschließend aufzusuchen. Diese Aufgabenstellung haben mit der Zeit alle veranstaltenden Ortsverbände übernommen. Es beginnt mit der Kreuzpeilung und der Eintragung der gepeilten Richtungen in die Karte. (siehe oben) Zunächst senden die zu peilenden Füchse nacheinander je zwei Minuten lang. Nach zehn Minuten ist der erste Peildurchgang beendet. Dann haben die Jäger Zeit, sich einen zweiten Peilstandort zu suchen. Eine Stunde nach dem ersten Peildurchgang ist der zweite. Danach tragen die Jäger die ermittelten Fuchsstandorte in eine Kartenkopie ein und geben die am Treffpunkt oder bei einem Kontrollposten ab. Nach zwei Stunden ist das Peilen abgeschlossen und es beginnt das Suchen. Es ist den Jägern nicht bekannt, welche der Peilfüchse auch Suchfüchse sind. Sicher ist nur, dass die Suchfüchse den selben Standort wie als Peilfüchse haben. Wenn ein Jäger gut gepeilt hat, ist das Aufsuchen kein Problem. Ist die Peilung jedoch ungenau gewesen, stellt sich manches Mal die Frage, welcher der ursprünglich fünf Füchse denn nun zu suchen ist. Dann wird es zeitaufwändig. Deshalb senden die Suchfüchse 90 Minuten lang. Anschließend treffen sich Füchse und Jäger im Treffpunkt bei der „Karte der Wahrheit“ und meistens gibt es dort lebhafte Diskussionen, was man alles nächstes Mal besser machen muss.
Das nächste Mal muss nicht ein Jahr später beim selben Veranstalter sein. Es kann auch schon wenige Wochen später bei einem der anderen Ausrichter sein. Die meisten Jäger finden das Mobilpeilen so spannend, dass sie keine Veranstaltung versäumen wollen. An Ausrichtern ist (noch) kein Mangel. Mobilfuchsjagden gibt es in Bremerhaven, Bremen, Delmenhorst, Soltau, Syke, Wiehengebirge und Wolfsburg. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Da man schlecht das Peilfahrzeug fahren und gleichzeitig die Peileinrichtung bedienen kann, sind mindestens zwei Jäger für ein Team erforderlich. Da mancher Jäger an manchem Fuchsjagd-Sonnabend verhindert ist, (vielleicht auch durch die XYL?) sucht mancher Jäger manchmal einen Team-Kollegen. Da Jäger nicht senden, muss das kein lizensierter sein. Die Teams auf unserer Fuchsjagd sind ein gutes Beispiel: DK5OA aus H03 mit DG1ACJ aus H08, DF3AL aus H08 mit SWL Leberecht aus Meine, DF6OJ mit DL8LBL aus H43 und DF3OW aus H35 mit SWL Jan, der im Bereich H08 lebt.
Die Wertung erfolgt nach Punkten. Für jeden perfekt gepeilten Fuchs gibt es 50 Punkte. Für je 50 Meter Abweichung wird ein Punkt abgezogen. Man kann also beim Peilen 250 Punkte erreichen. Für den ersten gefundenen Suchfuchs gibt es 50 Punkte, für den zweiten 40 und für den dritten 10. Die Staffelung ist sinnvoll, damit die Jäger nicht verleitet werden, gegen Ende der Zeit zu rasen. Es sind somit 350 Gesamtpunkte erreichbar. Die Tabelle zeigt, dass die maximale Punktzahl fast erreicht wurde.
Wir hatten tatkräftige Unterstützung von zwei OM des OV Gifhorn H 08. Ulli, DF4AL, hatte dort schon mehrmals als Suchfuchs agiert und Volker, DF4AI, war schon früher bei Gifhorner Mobilfuchsjagden die „technische Feuerwehr“ und der Kontroll-Posten, wo die Jäger ihre Ergebnis-Landkarten abgeben konnten. Er hat auch dieses Mal schnell technische Hilfe geleistet. Uwe hatte einen Bruch im Antennenmast zu beklagen und Volker hat ihn bei der Reparatur – während die Peilaussendung weiter lief! – tatkräftig unterstützt.
Unser OVV Hans, DK1WB, war unser zweiter Peilfuchs, während Chrstian, DG7CWF, Peil- und Suchfuchs war, ebenso wie Uwe und Ulli vom OV H08.
Alle Teilnehmer, Jäger wie Füchse waren sich einig, dass es eine heiße Veranstaltung war – nicht zuletzt wegen des Wetters, hi.
Wieviele Mannschaften haben denn als Jäger teilgenommen und wo kamen sie überall her?