RedPitaya – wieviel Bit dürfen es denn sein?

Ich nutze den RedPitaya seit 2 Jahren als Zusatzgerät zur Bandbeobachtung in CW und um Ausbreitungsbedingungen besser überwachen zu können.

Es ist schon erstaunlich, was diese kleine „Kiste“ durch die Software von Pavel Demin kann.

RedPitaya im Plastikgehäuse

Es gibt verschiedene „standalone“ SDR Receiver. Zum Empfangen von FT8 und WSPR braucht man wirklich nur den RedPitaya. Man konfiguriert sein Rufzeichen und sein Locator und schon “sendet” der RedPitaya bei einer vorhandenen Internetverbindung seine empfangenen Spots/Rufzeichen zu den entsprechenden Seiten https://www.pskreporter.info/ bzw. http://wsprnet.org/drupal/wsprnet/spots

Es gibt inzwischen 3 verschiedene Versionen des RedPitayas:

  • StemLab 125-10 – 10 Bit DAC Auflösung
  • StemLab 125-14 – 14 Bit DAC Auflösung
  • StemLab 122.88-16 – 16 Bit ACD im Input, 14 bit DAC im Output mit 50 Ohm Ein-/Ausgängen

Die 10- und 14-Bit Versionen unterscheiden sich dann nur noch im Hauptspeicher (256Mbyte/512 MByte), ansonsten ist alles gleich (Prozessor etc.).

Die 16-Bit Version ist doch wesentlich aufwendiger (besserer Prozessor, noch mehr Hauptspeicher).

Da ich alle 3 Versionen des RedPitayas zur Verfügung habe, wollte ich mal testen, was es im realen „Empfangsleben“ ausmacht.

Es soll kein wissenschaftlicher Vergleich sein, sondern praktisch an der Antenne. Das Ergebnis lässt sich mit Sicherheit nicht auf andere Einsatzzwecke wie Messen etc. übertragen.

Also, wie sieht meine Konfiguration aus:

  • die oben erwähnten 3 RedPitayas, die 125-x Versionen haben noch einen 1:10 Trafo am Antenneneingang
  • Software: FT8 SDR Transceiver Software von Pavel Demin (https://pavel-demin.github.io/red-pitaya-notes/sdr-transceiver-ft8/), nur als RX
  • Dipol, 2*17m, in der Mitte ca. 14m hoch, Wiremann und 1:4 Balun
  • 4-fach Splitter um das RX Signal auf alle 3 RedPitayas gleichmäßig zu verteilen, dadurch 6dB Verlust/Einfügedämpfung, aber für alle gleich
  • 3 unterschiedliche Rufzeichen zum Reporten (DL1RNN, DK0VLP, DM4G)

Da der Preisunterschied der 3 Geräte doch signifikant ist (190€/320€/550€), war ich auf das Ergebnis gespannt.

Was hatte ich erwartet? Den 10-bit und den 14-bit RedPitaya habe ich schon mal auf die schnelle mit WSPR verglichen, allerdings nicht über einen längeren Zeitraum. Die Unterschiede waren minimal.

Hier jetzt das Ergebnis, es sind die Daten für 24h relevant. Eine noch wesentlich ausführliche Auswertung ist sicher möglich. Ich habe die ADIF Daten zusätzlich in mein Contestprogramm geladen, so dass ich recht einfach auch eine Auflistung der verschiedenen Bänder bekommen habe. Es ändert aber das generelle Ergebnis nicht.

Aus https://www.pskreporter.info/cgi-bin/pskstats.pl

19.09.2019, 18:12 UTC

QSOs:

Länder

19.09.2019/16:00 UTC

Länder:

Die Unterschiede sind also zumindest für den Einsatz als reinen RX mit FT-8 und ein direktes Reporting marginal und die Mehrkosten lohnen sich nicht wirklich.

Auf der Seite Seite https://www.pskreporter.info/cgi-bin/pskstats.pl kann man dann das ganze noch spezifisch für einzelne Bänder auswerten, es ergeben sich dann leichte Verschiebungen, mal ist der eine RedPitaya mal der andere besser. Also auch hier kaum Unterschiede. Und auch in der Gesamtzahl sind ja 1% Unterschied nicht wirklich viel.

Wie das ganze bei einem Einsatz des RedPitaya als echten SDR RX zum Hören von SSB, CW, RTTY aussieht, kann ich leider nicht sagen.

OK, einen wichtigen Unterschied muss ich noch nennen. Die 10-bit Version läuft mit WSPR und FT8 problemlos. Wenn ich dieses Gerät versuche als SDR RX für CW mit einem Skimmerserver (https://pavel-demin.github.io/red-pitaya-notes/sdr-receiver-hpsdr/) einzusetzen, stürzt der RedPitaya öfter ab. Hier macht sich wahrscheinlich der geringere Hauptspeicher bemerkbar.

Also, ihr könnt ja die Daten ja auch selbst mal runterladen und analysieren (https://www.pskreporter.info/cgi-bin/pskdata.pl?adif=1&days=1&callsign=dl1rnn, https://www.pskreporter.info/cgi-bin/pskdata.pl?adif=1&days=1&callsign=dk0vlp,

https://www.pskreporter.info/cgi-bin/pskdata.pl?adif=1&days=1&callsign=dm4g)

So, und nun könnt ihr mal schätzen, unter welchen Rufzeichen welcher RedPitaya gelaufen ist.

Vy 73 de Lutz, DL1RNN

4 Gedanken zu „RedPitaya – wieviel Bit dürfen es denn sein?“

  1. Hallo Lutz,
    danke für den aufschlussreichen Testbericht. Die Unterschiede sind so marginal, dass eigentlich nur die Zuverlässigkeit als CW-Skimmer einen relevanten Unterschied für mich machen würde. Daher würde ich
    die 14 Bit Version des RedPitaya favorisieren.

    Hier noch meine Antwort zu Deiner Quizfrage auf Bais der Informationen auf der H24-Webseite:
    DK0VLP: 10 Bit
    DL1RNN: 14 Bit
    DM4G: 16 Bit

    73 de Detlef, DJ3AK

    1. Hallo Detlef,

      fast richtig, ich war auch etwas verwundert:

      DK0VLP: 10-bit
      DM4G: 14-bit
      DL1RNN: 16-bit

      Aber die Unterschiede sind marginal.

      So, jetzt wird dieser Versuchsaufbau erst mal abgebaut und ein neuer gestartet. Aber darüber dann in ca. einer Woche mehr.

      vy 73 de Lutz, DL1RNN

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